ANDREAS GEBHARD
GESCHÄFTSFÜHRER
HAAG BÜROEINRICHTUNGEN, REGENSBURG
Das Büro als Ort für Identifikation und Inszenierung
Unzählige Studien und Artikel sehen derzeit die Corona-Pandemie als Auslöser einer starken Veränderung unserer Arbeitswelt. Tatsächlich sehen wir aktuell bestenfalls eine durch die Auswirkungen der Pandemie befeuerte Beschleunigung von Trends, die sich bereits seit Jahren in der Gestaltung von Arbeits- und Bürowelten zeigen. Die treibende Kraft ist dabei neben der rasanten Entwicklung neuer digitaler Technologien vor allem der demografische Wandel. Denn dieser führt zu einem wachsenden Fachkräftemangel und setzt die Unternehmen bei der Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern immer stärker unter Druck. Dass die umworbenen Kandidaten dabei großen Wert auf ein attraktives Umfeld legen, das mit dem Lieblingsplatz zuhause mithalten kann, hat sich in den Chefetagen der Firmen längst herumgesprochen.
Ein zukunftsfähiges Büro schafft es, Mitarbeiter mit einem Unternehmen zu verknüpfen und Identifikation herzustellen. Wer immer im Homeoffice arbeitet, verliert den Kontakt zum Unternehmen. Erste Corona-Studien belegen bereits, dass nach etwa zwölf Wochen Homeoffice der Bezug zur Firma und zu den Informationsflüssen abreißt und sich die Mitarbeiter und Führungskräfte wieder nach sozialem Austausch mit ihren Kollegen sehnen. Das Büro bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, sich in Szene zu setzen, zu zeigen, was sie können.Wenn ein Unternehmen seine Arbeitswelt dann durch eine hochwertige Gestaltung von We-Places und Flächen mit Aufenthaltsqualität so inszeniert, dass Mitarbeiter eine Bühne bekommen, ist das ein Zeichen der Wertschätzung. Das Büro der Zukunft muss cooler und vor allem funktionaler sein als das Homeoffice, damit die Mitarbeiter einen guten Grund haben, sich auf den Weg dorthin zu machen. Moderne Arbeitswelten sind auf dem neuesten Stand der Technik und fördern die Kommunikation, die Kollaboration und die Feedbackmöglichkeiten. Das motiviert Mitarbeiter. Denn eines ist klar: Auch wenn viele menschliche Fähigkeiten in der Zukunft durch digitale Programme ersetzt werden können – die Kreativität nicht. Sie ist auch in Zukunft das höchste Gut, das ein Mitarbeiter mitbringt. Das gilt es zu fördern. Und da Kreativität nicht an- und abschaltbar ist, verschwinden auch die Grenzen zwischen „in der Arbeit“ und „nicht in der Arbeit“. Darum kann ein Besprechungsraum auch aussehen wie ein Wohnzimmer.
Das Büro bietet Mitarbeitern die Möglichkeit, sich in Szene zu setzen, zu zeigen, was sie können.
Aktuell erleben wir zum Beispiel die Renaissance der Küche in den Bürowelten. Diese wird auch im Büro wieder zum zentralen Treffpunkt, zum Hotspot, nicht nur für den schnellen Kaffee, sondern auch für kurze Meetings oder den Austausch zwischen Kollegen, um auf dem Laufenden zu bleiben.
Entscheidend bei der Umwandlung konventioneller Flächen mit schlechten Nettobelegungszeiten in effiziente, multifunktionale Arbeitsumfelder und Möbelszenarien ist, dass der Prozess von der Unternehmenskultur und einem nachhaltigen Changemanagement begleitet und getragen wird. Denn die coolsten Areas und We-Places werden von Mitarbeitern nicht genutzt, wenn es von der Firmenleitung nicht gerne gesehen wird. Vor allem aber müssen die Gebäude und Flächen geeignet sein, neue Arbeitswelten realisieren zu können. Die Multifunktionalität, wie wir sie in den Gebäuden im Gewerbepark sehen, schafft hier natürlich ideale Voraussetzungen. So konnten wir hier schon bei einigen ansässigen Unternehmen moderne und zukunftsfähige Arbeitswelten gestalten.